HASSELS. Mut heisst, auch mal „Nein“ sagen zu können. Mit dem Schlagwort Zivilcourage haben die Mitarbeiter der Stadtbücherei Hassels ein Kinder- und Jugendprojekt ins Leben gerufen, um sich mit dem Thema Gewalt bei jungen Leuten gezielt auseinander zu setzen.
Der Sommerferien-Workshop richtete sich an Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren, die anhand von Trickfilmen und selbst produzierten Videoclips einen ganz eigenen Zugang finden sollten, das Thema Mut zu definieren.“
Ein Mädchen erzählte beispielsweise eine Geschichte von einem Jungen, der nicht vom 10-Meter-Brett springen wollte,“ berichtet Mitarbeiterin Silvia Wahn. „Mutig fand sie dabei, dass der Junge nicht gesprungen ist, obwohl ihn alle dazu drängen wollten,“ sagt sie weiter. Mit einer selbst ausgedachten oder erlebten Geschichte rund um den Begriff Mut starteten die jungen Leute die Projektarbeit. Erste Entwürfe für die Kulissen der jeweiligen Geschichten entstanden in Eigenarbeit mit Farbe, Pappe oder Knete.
Heiko Walter von der Firma digipaed multimedia workshops und Theater- und Medienpädagogin Daniela Grünig unterstützten die Nachwuchskünstler, indem sie die einzelnen Szenen , die später am Computer zusammen- gesetzt werden, sollten, mit einer Digitalkamera fotografierten. Die eigentliche Arbeit wartetet dann auf die Jugendlichen mit der Erstellung eines Trickfilms am PC, wobei sie die ein- zelnen Sequenzen schnitten, mit Text unterlegten und später zu einer vollständigen Kurzgeschichte zusammen fügten. „Die Kinder haben super gearbeitet und alle mit ihren Computer- kenntnissen in großes Erstaunen versetzt, “ so Wahn. Dass Jugendliche heute verstärkt mit Gewalt in Kontakt geraten, war für die Mitarbeiter ein Ansatz, die Worte Mut und Zivilcourage durch die Kinder spielerisch interpretieren zu lassen. Außenseitertum, Ausgeschlossenheit und Abwehr setzten sie in den Mittelpunkt ihrer Geschichten.
Unter dem Motto „Mit Rap und HipHop gegen Gewalt“ entstand eine weitere Projektarbeit. Diesmal waren die Kinder die Hauptakteure und stellten Videoclips her, die sie mit selbst gemischter Musik unterlegten.